Vortrag an der Universität zu Köln

Medical Bias und Medical Gaslighting:
Wie gesellschaftliche Normen die Medizin prägen.

Im Rahmen der Ringvorlesung an der Universität zu Köln durften wir vom Feministische Medizin e.V. unseren Vortrag mit dem Titel „Medical Bias und Medical Gaslighting – Wie gesellschaftliche Normen die Medizin beeinflussen”halten.
Die aktuelle Vorlesungsreihe widmet sich dem Thema „Wellbeing”. Wenn Gesundheit mehr ist als die bloße Abwesenheit von Krankheit, nämlich ein Zustand des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens (WHO-Definition), dann muss sich Medizin an den Bedingungen orientieren, die dieses Wohlbefinden für alle Menschen ermöglichen.
Während des Vortrags näherten wir uns der Frage, wie gesellschaftliche Normen medizinisches Wissen, Forschung und Versorgung prägen. Ausgehend von der WHO-Definition von Gesundheit diskutierten wir, was es bedeutet, wenn bestimmte Körper und Erfahrungen systematisch unsichtbar gemacht werden. Historisch gewachsen und bis heute wirksam zeigt sich die Exklusion von FLINTA-Körpern* in medizinischer Forschung, Lehre und Praxis ebenso wie die Abwertung weiblich konnotierten Wissens in der akademischen Medizin.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Phänomen des Medical Gaslighting, also dem Absprechen oder Herunterspielen von Symptomen – insbesondere bei FLINTA*-Personen. Anhand aktueller Studien thematisierten wir die weitreichenden Auswirkungen auf die gesundheitliche Versorgung und stellten unsere Plakatkampagne zur Sensibilisierung gegen Medical Gaslighting vor.
Die anschließende Fragerunde war auch für uns sehr bereichernd: Im gemeinsamen Austausch wurde deutlich, dass eine gerechtere und diskriminierungsärmere Medizin nur entstehen kann, wenn wir machtkritische Perspektiven ernst nehmen und interdisziplinär zusammenarbeiten.
Wir danken der Universität zu Köln herzlich für die Einladung und allen Teilnehmenden für das große Interesse, die Offenheit und die inspirierenden Gespräche.
 Mehr über unsere aktuellen Kampagnen findet ihr hier.

Weiter
Weiter

Anti-Sexismus- Workshop für Gesundheitspersonal