Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Wir haben uns viel damit auseinandergesetzt, wie wir uns sensibel und inklusiv ausdrücken können, ohne Menschen falsch anzusprechen oder auszuschließen. Dabei erscheint uns eine kontextabhängige direkte Ansprache am sinnvollsten. In Fällen, in denen dies nicht möglich ist, nutzen wir den Begriff FLINTA. Diese Abkürzung hat den Vorteil, die FAQs kurz und gut lesbar darzustellen. Falls Du mit dem Begriff nichts anfangen kannst: FLINTA steht für Frauen, Lesben, Intersexuelle Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Männer und Agender Menschen.

 

Warum braucht es Feminismus in der Medizin?
Feminismus in der Medizin

Wieso die Namensänderung von “Feministische Medizinerinnen*” zu “Feministische Medizin e.V.”?
→ Erklärung des neuen Namen

Wie nutzt ihr das “Gendersternchen”?
→ Genderstern

Was meint ihr mit “intersektionalem Feminismus”?
→ Intersektionalität

Wie kann ich bei euch mitmachen?
→ Mitmachen

Wo seid ihr überall aktiv?
→ Hier findest du uns

Ich würde euch gern unterstützen, kann aber nicht aktiv mitarbeiten. Was kann ich da tun?
→ So kannst du uns unterstützen

Wer kann bei euch mitmachen? Welche Berufsgruppen sind vertreten?
→ Berufsgruppen

Wieso dürfen cis-männliche Menschen aus dem Gesundheitsbereich nicht aktiv am Verein teilnehmen?
→ Unterstützung von cis-Männern

Warum braucht es Feminismus in der Medizin?

Noch immer ist die Medizin ein männlich dominiertes Feld, sowohl was Lehre, Forschung und Führungspositionen betrifft, als auch therapeutisch durch auf weiße cis Männer fokussierte Studiendesigns und Medikamentenentwicklung, Normwerte sowie Behandlungsansätze. Dies steht in einem deutlichen Kontrast zur medizinischen Ausbildung, in der die Mehrzahl der Studierenden inzwischen nicht cis-männlich ist.

Darüber hinaus kann eine vorwiegend cis-männlich ausgerichtete Medizin dem tatsächlichen Patient*innen-Kollektiv nicht gerecht werden. Dieses Ungleichgewicht gilt es durch die feministische Bewegung zu demaskieren und zu bekämpfen, da das Aufzeigen entsprechender Missstände von cis-männlichen Kollegen häufig nur belächelt, nicht aber ernst genommen oder gar aktiv verändert wird.

Wieso die Namensänderung von “Feministische Medizinerinnen*” zu “Feministische Medizin e.V.”?

Ende 2021 entschieden wir uns im Konsens, unseren Vereinsnamen von “Feministische Medizinerinnen* e.V” zu “Feministische Medizin e.V.” zu ändern. Unser Spitzname femmed* bleibt gleich.

Dank viel Austausch, konstruktiver Kritik und Input von innen und außen haben wir gelernt, dass wir mit dem Begriff “Medizinerinnen*”, insbesondere mit dem Sternchen am Ende, nicht den Grad an Inklusion vermitteln, den wir uns zu Beginn vorgestellt hatten. So haben wir uns nun dafür entschieden unseren Kerngedanken der Feministischen Medizin in den Vordergrund zu stellen und explizit zu formulieren, dass alle FLINTA bei uns willkommen sind (was in Medizinerinnen* nicht ausreichend zum Ausdruck kam und auch zum Teil und berechtigterweise gegenteilig aufgefasst wurde). “Feministische Medizin” soll zudem unseren ausdrücklichen Wunsch nach interdisziplinärem Austausch mit allen medizinischen Berufsgruppen betonen.

Mehr Informationen findet ihr im Blog-Eintrag zur Namensänderung!

Wie nutzt ihr das “Gendersternchen”?

Wir nutzen das Gendersternchen als Symbol für geschlechtliche Diversität und nicht für ein bestimmtes nicht-binäres Geschlecht. Traditionell wird in der Medizin immer noch häufig von zwei Geschlechtern ( = “binär”) ausgegangen – diese Annahme ist wissenschaftlich überholt und wir wollen uns klar davon distanzieren. 

Es ist verständlich, dass Personen konkret benannt werden wollen und sich nicht nur auf ein Sternchen reduziert wiederfinden möchten – ganz nach dem Motto, “mit genannt und nicht nur mit gemeint”. Daher versuchen wir, Formulierungen wie Frauen* zu vermeiden. Es sind FLINTA. Oder Menschen mit Uterus. Oder weiblich sozialisierte Menschen. Je nachdem, über welches Thema wir sprechen. Uns ist wichtig, dass wir mit der Gruppe Feministische Medizin e.V. allen im Patriarchat benachteiligten Personengruppen eine Stimme geben.

Was meint ihr mit “intersektionalem Feminismus”?

Intersektionalität bezeichnet die Verflechtung verschiedener gesellschaftlicher Strukturen, die zu Benachteiligung und Diskriminierung führen. Der Begriff wurde Ende der 1980er Jahre durch die Schwarze, US-amerikanische Juristin Kimberlé Crenshaw geprägt.

Meist sind die einzelnen Diskriminierungsformen weder additiv zu summieren noch eindeutig voneinander zu trennen, sondern stehen in Wechselwirkung zueinander. Ein Mensch kann bspw. durch das Patriarchat unterdrückt sowie von Rassismus, Ableismus, Klassismus, Trans- und Qeerfeindlichkeit betroffen sein, wobei sich die einzelnen Diskriminierungsformen gegenseitig beeinflussen, verbinden oder überlagern.

Unser Ziel ist es, all diese Benachteiligungen zu berücksichtigen und Seite an Seite mit und für Betroffene zu kämpfen. Wir wissen, dass insbesondere weiße cis Frauen in feministischen Debatten oft am lautesten und sichbarsten sind. Das trifft auch auf viele von uns zu. Uns ist wichtig und wir setzen uns dafür ein, allen im Patriarchat marginalisierten Gruppen Raum und Stimme geben.

Wie kann ich bei euch mitmachen?

Als kleiner, schnell wachsender Verein freuen wir uns sehr über neue Mitstreiter*innen! Falls du Lust hast, Dich aktiv mit uns für unsere Ziele einzusetzen und Dich von unserem Selbstverständnis angesprochen fühlst, freuen wir uns von Dir zu hören: feministmed@posteo.de.

Wo seid ihr überall aktiv?

Wir sind ein in Deutschland gegründeter Verein und bisher vorwiegend auf Deutsch und im deutschsprachigen Raum unterwegs, unser Vereinssitz ist Berlin. Die Anzahl der Wohnorte unserer Aktiven nimmt stetig zu (quer durch Deutschland und vereinzelt in Österreich) und unsere Treffen finden virtuell statt. Deswegen ist es für eine potentielle Mitarbeit oder Kooperation egal, wo Du wohnst.

Ich würde euch gern unterstützen, kann aber nicht aktiv mitarbeiten. Was kann ich da tun?

Wir freuen uns über jegliche Art von Unterstützung. Und natürlich ist es für uns selbstverständlich, dass nicht jede*r die Möglichkeit hat, Zeit und Energie in die Vereinsarbeit zu stecken. Das gleiche gilt für Menschen anderer Berufsgruppen und für cis-mönnliche Menschen aus dem Gesundheitsbereich (beispielsweise Ärzte, Krankenpfleger und Studenten), die unsere Arbeit unterstützen möchten.

Sollte das bei Dir so sein, hast Du die Möglichkeit, uns als Fördermitglied finanziell zu unterstützen. Als Fördermitglied bist Du zur jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen. Falls Du Dich mit unserem Selbstverständnis und unseren Zielen identifizieren kannst, freuen wir uns, Dich bald als Fördermitglied begrüßen zu dürfen! Den Antrag findest Du hier: Antrag auf Fördermitgliedschaft

Für inhaltlichen Input kannst Du uns gerne auf unseren Social-Media-Kanälen folgen und mit uns in den Dialog treten, wir freuen uns über Feedback und Likes!

Instagram: @feministische.medizin
Facebook: www.facebook.com/FeministischeMedizinerinnen

Wer kann bei euch mitmachen? Welche Berufsgruppen sind vertreten?

Mit unserer Mitgliederversammlung 2023 haben wir einstimmig beschlossen, uns für alle Gesundheitsberufe zu öffnen. Das war ein bewusster und lang ersehnter Beschluss, der es nach außen und innen hin möglich machen soll noch transdisziplinärer, intersektionaler und transgenerationaler zu arbeiten und möglichst viele relevante Perspektiven zu vereinen.

Damit wollen wir explizit alle FLINTA in Gesundheitsberufen/die in gesundheitsbezogenen Berufen arbeiten, forschen und/oder in Ausbildung sind - von Physiotherapie, Pflege über Logopädie bis Public Health und darüber hinaus - einladen bei uns mitzuwirken. The more the merrier!

Wieso dürfen cis-männliche Ärzte / Medizinstudenten nicht aktiv am Verein teilnehmen?

Den Zusammenschluss von FLINTA eines konservativen und patriarchal geprägten Fachbereiches empfinden wir als emanzipatorischen Prozess: uns ist es wichtig, dass alle aktiven Mitstreiter*innen den Raum, den unser Verein bzw. das Vereinsleben bietet, als Safer Space wahrnehmen können. 
Uns ist bewusst, dass es cis Männer gibt, die sich feministisch engagieren und ihren Feminismus nicht nur propagieren, sondern auch leben. Die Mehrzahl an Erfahrungen in gemischten Räumen zeigt uns aber leider, dass dies nur für einen sehr kleinen Teil der sich als feministisch bezeichnenden cis Männer gilt. Möchtest Du als cis Mann uns dennoch unterstützen, geht das unter anderem auf folgenden Wegen:
- werde Fördermitglied
- teile unsere Veranstaltungen/Beiträge/etc. in den sozialen Medien
- erzähle FLINTA-Personen in Deiner Umgebung von unserem Verein
- sei laut gegen Sexismus, Rassismus und Klassismus!

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