Unser Selbstverständnis:

Wir sind Feministische Medizin e.V.

 

Der Verein Feministische Medizin e.V. ist ein 2020 gegründeter Zusammenschluss von Menschen, die im Gesundheitsbereich arbeiten und forschen. 

Wir wollen eine gute Gesundheitsversorgung für alle. Alle Menschen haben ein Recht auf ein gesundes Leben. In der Gesellschaft, in der wir leben, arbeiten und forschen, ist dieses Recht nicht für alle umgesetzt - im Gegenteil. Als Feminist*innen wollen wir das nicht akzeptieren.   

Vier Menschen laufen im Demozug und halten ein Banner mit Aufschrift Intersektionaler Feminismus in die Medizin - Feministische Medizin e.V.

Als Teil dieser Gesellschaft ist auch die Medizin nicht frei von Machtverhältnissen. Im Gesundheitssystem werden Menschen benachteiligt, ihnen wird nicht zugehört, sie werden schlecht behandelt oder diskriminiert. Die Medizin konzentriert sich schon lange auf den weißen, cis-männlichen, nicht behinderten Körper. Nach ihm richtet sich auch heute noch die Lehre an Universitäten, die medizinische Forschung und die Versorgung in den Kliniken. Alle, die diesem Bild nicht entsprechen, werden schlussendlich medizinisch weniger gut behandelt. Das betrifft vor allem Frauen, intersexuelle, nicht-binäre und trans Menschen, und dabei insbesondere BIPoC, behinderte Menschen und solche, die wenig Geld zur Verfügung haben.

Das wollen wir ändern. 

Wir kämpfen für Antidiskriminierung und Gleichberechtigung aller Menschen innerhalb der Medizin und des Gesundheitssystems - aus feministischer Sicht. Dazu gehört auch, unsere eigene Rolle als Gesundheitspersonal kritisch zu hinterfragen.

Unser Feminismus ist intersektional. Er muss sich gegen alle Diskriminierungsformen richten und anerkennen, dass sie sich gegenseitig beeinflussen und verstärken können. Das betrifft Gesundheitspersonal genauso wie Patient*innen. Dabei wollen wir verschiedene Formen der Diskriminierung und Benachteiligung sichtbar machen, Veränderungen anregen, und Diskussionsräume öffnen. 

Wir sehen uns als politische Akteur*in, inhaltliche*r Impulsgeber*in und bestärkendes Netzwerk. Wir möchten medizinische Themen aus intersektional-feministischer, und feministische Themen aus medizinischer Sicht neu beleuchten. Dabei ist unsere Arbeit basisdemokratisch - wir verstehen uns als Kollektiv, in dem jedes aktive Mitglied gleiches Mitspracherecht hat.

Wir fordern das längst überfällige Ende der patriarchal, rassistisch, klassistisch und ableistisch geprägten Strukturen in der Medizin. Wir fordern das Ende eines Gesundheitssystems, das nach kapitalistischen Prinzipien arbeitet. Es kann eine bessere, solidarische und gerechte Medizin geben - wir wollen Teil davon sein.   

Da wir als Verein stetig wachsen und dazulernen, ist auch unser Selbstverständnis nicht in Stein gemeißelt.
Wir freuen uns immer über Rückmeldungen und Anregungen!